Neu auf dem Markt: Hackerladekabel
Schon bald wird es frei zugänglich für alle sein: das Hackerladekabel namens "O.MG". Es sieht fast genau aus wie ein gewöhnliches iPhone-Ladekabel. Jedoch wird es damit Angreifern möglich gemacht, auf das mit dem Kabel verbundene Gerät zuzugreifen.
Obwohl das Kabel die normalen Funktionen wie das Aufladen eines Geräts und die Datenübertragung zwischen zwei Geräten beherrscht, beherrscht es auch eine für den Nutzer negative Aufgabe. Durch einen eingesetzten WLAN-Chip entsteht ein Hotspot für den Hacker, der damit auf die Daten des Smartphones zugreifen kann. Auch beim Anschließen an einen Computer kann dieser fremdgesteuert werden und dies sogar von weiter Entfernung aus.
Das Ziel des Erfinders dieses Kabels war, Nutzer für die Tools von Hackern zu sensibilisieren. Der US-Hacker und Sicherheitsforscher Mike Grover will seine Erfindung haupstächlich an Experten für Online-Sicherheit verkaufen, allerdings können im geplanten Online-Shop alle Personen frei darauf zugreifen. Mit dem 100-Dollar-Kabel können dann nicht nur Apple- sondern auch Windows-Nutzer problemlos angegriffen werden. Mögliche Opfer wissen zwar, dass ein fremder USB-Stick, den Sie an Ihre Geräte anschließen, gefährlich sein kann, jedoch rechnet niemand zunächst damit, dass ein Ladekabel zu solchen Angriffen zweckentfremdet werden kann - bis jetzt. Sie sollten also in Zukunft vorsichtig sein, falls Sie ein öffentlich zugängliches oder fremdes Ladekabel verwenden.
Eigentlich Gelten die originalen Ladekabel von Apple als sehr schwierig zu manipulieren. Da dies nun aber mit dem O.MG-Kabel gelungen ist, sind dies, nach einigen Hacker-Meldungen auf iOS, weitere schlechte Nachrichten für den bekannten Hersteller. Bisher galt Apple nämlich als der sicherste Anbieter von Geräten.
Dass USB-Sticks von Hackern als Tools verwendet werden, ist bereits bekannt. Bei der Funktionsweise des Hacker-Kabels ist allerdings neu, dass statt einer Bluetooth-Verbindung das WLAN genutzt wird. Der Vorteil, welcher sich dahinter verbirgt ist die höhere Reichweite, aus der das Opfer angegriffen werden kann. Denn während Bluetooth meist nur wenige Meter weit reicht, kann der WLAN-Hotspot bis zu 90 Meter reichen. Außerdem ließe sich laut des Herstellers Grover die Firmware ohne Indizien entfernen, sodass der Angriff unbemerkt bleibt. Das O.MG wurde im Februar als Projekt veröffentlicht und wenige Monate später bereits auf einer Konferenz für Hacker für 200 Dollar je Kabel verkauft.
Quelle: www.n-tv.de